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Prophetenbücher
Die Autoren der Prophetie
Das Buch Jeremia Titel des Buches Das Buch ist nach dem Propheten Jeremia benannt, dessen Worte es überliefert. Die Bedeutung des Namens Jeremia ist wahrscheinlich >>Jahwe erhöht<<. In der griechischen Übersetzung, der Septuaginta, ist das Buch Jeremia kürzer: es fehlt etwa ein Achtel des Textes, und auch der Aufbau des Buches weicht von der hebr. Fassung ab. So finden sie u.a. die Fremdvölkerworte (Jer. 46-51) in der Septuaginta nach Jer. 25,14. Verfasser und Entstehung Jeremia war der Sohn des Priesters Hilkija aus Anatot, einem kleinen Dorf nordwestlich von Jerusalem. Er wurde im dreizehnten Jahr der Regierung des Königs Josia (641/40-609 v.Chr.), also im Jahre 628/27 v.Chr., von Gott zu Propheten berufen und wirkte über fünfzig Jahre als Prophet in Juda. Er erlebte die Regierungen der Könige Josia (641/40-609 v.Chr.). Joahas (609 v.Chr), Jojakim (609-598 V.Chr.), Jojachin (598 v.Chr.) und Zedekia (597-586 v.Chr.), bis das Südreich schließlich von den Babyloniern erobert wurde. wegen seiner Prophezeiung geriet er ständig in Konflikt mit den Mächtigen am königlichen Hofe, wurde angefeindet und als angeblicher Lügenprophet verfolgt. Bei einem Gerichtsprozess entging er nur knapp der Todesstrafe. Er wurde in den, Block gelegt und ein anderes Mal in eine Zisterne geworfen und anschließend in Schutzhaft genommen. Jeremia war ein sensibler Mann, der sich anfänglich gegen seine Berufung sträubte (Jer. 11,18-23; 12,1-6; 15,10.15- 18; 17,14-18; 18,18-23; 20,7-13.14-18). Nach der Eroberung Jerusalems wurde Jeremia aus der Haft befreit und durfte entscheiden, ob er in die Gefangenschaft nach Babylon gehen oder im Land bleiben wollte. Er entschied sich zu bleiben. Nach der Ermordung des babylonischen Statthalters Gedalija flohen einige Juden aus Angst vor der Rache der Babylonier nach Ägypten und zwangen Jeremia, mit ihnen nach Ägypten zu gehen. Dort verurteilte er den Götzendienst seiner Landsleute (Jer. 40-43). Dann verliert sich seine Spur in Ägypten. Das Jeremia-Buch berichtet selbst über seine Entstehung: Im vierten Jahr des Königs Jojakim (605 v.Chr.) gab Gott den Befehl, dass die Reden des Jeremia von Baruch aufgeschrieben werden sollte (Jer. 36,1-4). Die Verlesung der Rede machte auf das Volk und die Oberen einen tiefen Eindruck. Als das Buch aber dann vor dem König vorgelesen wurde, vernichtete dieser die einzelnen Spalten jeweils nach deren Verlesung (Jer. 36,23). Doch Gott veranlasste, dass das Buch neu geschrieben und durch weitere Reden und berichte ergänz wurde (Jer. 36,27-32). Wann es fertiggestellt wurde und wer es letztlich in der jetzigen - nicht chronologischen - Reihenfolge angeordnet hat, ist unbekannt. Inhalt und Botschaft Durch Jeremia unternimmt Gott den letzten Versuch, das einem schweren Gericht zueilende Volk doch nach zu einer Buße zu rufen, die vor dem Gericht rettet oder das Gericht mildert durch Bewahrung der Bußfertigen vor der Gefangenschaft. So steht die damalige Situation in Juda im Blickpunkt des Buches. Es wird nicht allgemein von Sünde gesprochen, sondern die Sünden des Volkes und der führenden Stände werden konkret aufgedeckt (Jer. 7,9; 19,4.5.; 34,16). Aber diese Aufdeckung der Sünden ist nicht die Rede eines Staatsanwaltes, der Bestrafung fordert, sondern sie soll zur Reinigung von den Sünden führen, damit gott Gnade walten lassen kann. Um das Volk zur Buße zu bewegen, muss ihm das bevorstehende Gericht unmissverständlich angekündigt werden. Da man sich darauf verlässt, dass zu Jerusalem des Herrn Tempel steht und darum dieser Stadt kein Unheil widerfahren kann, wird die Zerstörung Jerusalems angedroht und damit auch die des Tempels (Jer. 26,6; 34,2; 37,8). Das Volk Gottes soll unter die Nationen zerstreut und aus dem Land weggeführt werden, dass Gott den Vätern gegeben hatte. Nur ein Ausweg bleibt offen: >>Macht gut eure Wege und eure Taten, dann will ich euch an diesem Ort wohnen lassen! << (Jer.7,3) Zwischen diesen Reden in die Gegenwart hinein finden wir aber auch über die Gerichtszeit hinausweisende Worte. Wir hören von der zeitlichen Begrenzung der Herrschaft Babylons auf siebzig Jahre (Jer. 25,11), von der Rückkehr und dem Wiederaufbau Jerusalems (Jer. 30,18). Darüber hinaus wird von Anfang an ene Zeit verheißen, in der das Heil auf einer besseren Grundlage beruht, in der man der Bundeslade nicht mehr gedenken und sich nicht wiederherstellen wird, weil Jerusalem des Herrn Thron ist, zu dem sich die Nationen sammeln (Jer. 3,16.17). Gerade in seiner größten Not, als er während der Belagerung im Gefängnis ist, darf Jeremia immer wieder von dieser Kommenden Herrlichkeit reden (Jer. 30,1-33,26). Gliederung Das Buch Jeremia enthält keine geschlossenen Gedankengänge, sondern stellt eine Sammlung von Reden dar, die in einem Zeitraum von fast fünfzig Jahren gehalten wurden und die mit erzählenden Stücken vermischt sind. Die folgende Gliederung stellt daher nur einen Versuch dar. 1.Kap. 1,1-25,38 Weissagungen über Gottes auserwähltes Volk 2.Kap. 26,1-52,34 Geschichtliche Erzählungen ist prophetischen Weissagungen