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Die Autoren der Geschichte Israels
Geschichtsbücher
Genesis Titel des Buches >>Genesis<< - ein aus dem griech. stammendes Wort, das mit "Ursprung" oder "Entstehung" übersetzt werden kann. Im hebr. wird dieses Buch "bereschit" genannt, was "Im Anfang" bedeutet. Diese Art der Namensnennungen, kennen wir aus dem Altertum wo bis heute Lieder oftmals nach den ersten Wörtern des Liedes benannt werden. Die ersten fünf Bücher der Bibel (die fünf Bücher Moses) hingegen werden Pentateuch genannt. Die aus den griech. Worten "pente", was die Zahl "Fünf" und dem Wort "teuchos - Behälter für Schriftrollen" bedeutet. Das Buch Genesis gliedert sich in zwei Hauptgruppen, in die der Urgeschichte (Kap. 1-11) und in die der Patriarchengeschichte (Kap. 12-50). In der Patriarchengeschichte wird zwischen den Erzvätern (Kap.12-36) und der Geschichte der Söhne Jakobs (Kap. 37-50) unterschieden. Geschichtlicher Hintergrund Verschafft man sich einen Überblickt über das 1. Buch Mose mit seinen 50 Kapitel, so wird im Hintergrund zwei uralte religiöse und kulturelle Zentren der Menschheit erkennbar - Mesopotamien und Ägypten. In den Kap. 1-38 ist überwiegend Mesopotamisches zu erkennen. Schöpfung, Stammbäume, zerstörerische Flut, Geographie und Kartographie, Konstruktionstechniken, Völkerwanderung, Kauf- und Verkauf von Land, Gesetzestraditionen, Viehzucht - all diese Themen waren äußerst wichtig für die Völker Mesopotamiens. Nach den geographischen Angaben von 1. Mo. 2,11-14 war hier in Mesopotamien einst der Garten Eden, hier wurde später am >>Turm Babel<< gebaut (1. Mo. 11,1-9), hier wurde Abraham geboren, hier war auch die ursprüngliche Heimat der Väter Israels bevor sie sich in Kanaan niederließen (Josua. 24,2). Dagegen lassen die Kap. 39-50 ägyptischen Hintergründe erkennen. Beispiele sind etwa die Erwähnung der ägyptischen Weinbaukultur (1. Mo. 40,9-11), die Szene am Flussufer (1. Mo. 41), die Erwähnung Ägyptens als Kornkammer Kanaans (1. Mo. 42), der Hinweis auf ägyptische Verwaltungsformen (1. Mo. 47) und Bestattungspraktiken (1. Mo. 50). Auch finden sich im Text ägyptische Wörter, Namen und Wendungen. Die theologische Bedeutung des Buches liegt in seinen Aussagen. Gott als Schöpfer der Welt und der Herr der Geschichte. Wobei der Schwerpunkt auf die Erschaffung der Welt durch das Wort Gottes, die Ebenbildlichkeit des Menschen mit Gott, die Erzählung vom Paradies und dem Sündenfall ebenso wie die Sintflut, der Bund mit Noah, die Erwählung Abrahams und seiner Nachkommen, sowie die Handlungen Gottes letztlich auf das Heil der Menschen ausgerichtet ist. Die in diesem Buch dargestellte politischen, sozialen, rechtlichen, kulturellen und religiösen Zustände stimmen weitgehend mit der heutigen Forschung Palästinas und ihrer Umwelt vor der Zeit Moses überein. Jedoch darf die Geschichtsdarstellung des Buches Genesis nicht an der modernen Geschichtsschreibung gemessen werden, sondern muss als antike Geschichtsschreibung sowie theologische Geschichtsdeutung beurteilt werden. Man darf das Buch Genesis nicht als eine detaillierte Entstehungsgeschichte der Welt oder des Menschen verstehen. Vielmehr wird hier das Heilsangebot Gottes durch die geschilderten Begebenheiten und die Reaktionen der Menschen aufgezeigt. Verfasser und Entstehungszeit Nach jüdischer und christlicher Tradition gilt Mose als der eigentliche Autor der ersten fünf Bücher des AT - eine Sicht, die immer wieder angezweifelt wird. Doch ist im Kern an ihr festzuhalten. Allerdings gibt es im Bestand der 5 Bücher Mose manches, das von späteren Schreiberhänden herrühren dürfte (z. B. der Bericht über den Tod Moses in 5. Mo. 34). Außerdem enthält das gesamte 1. Buch Mose Stoffe aus vormosaischer Zeit. Mose wird sie aus der mündlichen und schriftlichen Überlieferung seines Volkes geschöpft haben. Ein Hinweis auf die geschichtliche Zeit des Moses ergibt sich aus 1. Kö. 6,1, das >>vierte Jahr der Regierung Salomos über Israel<< ist zugleich das >>480. Jahr nach dem Auszug der Söhne Israels aus dem Land Ägypten<<. Diese Zahlenangabe spricht für die Mitte des 15. v. christlichen Jahrhunderts als die Zeit des Moses und des Auszuges aus Ägypten, vgl. Einführung zum 2. Buch Mose. Inhalt und Themen Mit Recht hat man das 1. Buch Mose das >>Buch der Anfänge<< (bzw. der Ursprünge) genannt. Es berichtet von den Anfängen fast aller Dinge, die unsere Lebenswelt ausmachen, Himmel und Erde, Licht und Finsternis, Meer und Festland, Pflanzen, Sonne, Mond und Sterne, von Tieren im Meer, in der Luft und auf dem Land und vom Menschen. Es schildert uns ferner die Anfänge von Sünde und Erlösung, von Segen und Fluch, von göttlicher Erwählung und Führung und den Bundesschlüssen zwischen Gott und dem Menschen, aber auch von Gesellschaft und Zivilisation, von Heirat und Familie, von Kunst und Handwerk. Ja, es beinhaltet Anthropologie, Pneumatologie und Dämonologie. Das 1. Buch Mose ist die Grundlage für das Verständnis der übrigen Bibel, so sind z. B. mehr als die Hälfte der Glaubensvorbilder von Hebr. 11 Personen aus dem 1. Buch Mose. Schlussendlich lässt sich dieses Buch jedoch in drei größere Abschnitte einteilen. 1. Kap. 01-11 Die Urgeschichte 2. Kap. 12-36 Die Geschichte der Erzväter 3. Kap. 37-50 Die Geschichte Josef und seiner Söhne