NamensherkunftDie Bibel altgriech. "Biblia - Bücher" daher auch als "Das Buch der Bücher" bezeichnet. Ist eine Sammlung von Schriften die das jüdische Tanach sowie die neutestamentlichen Schriften umfasst, und im Christentum allgemein als das Alte und Neu Testament bekannt ist. In neuerer Zeit spricht man aber vom "ersten" und "zweite" Testament, wie auch ich sie nennen werde. Im Allgemeinen wird sie als "Heilige Schrift" bezeichnet. Der Ausdruck "Bibel" hat seinen Ursprung im griech. "Neutrum - Papyrus-Rolle" was wiederum eine Ableitung des "biblos oder byblos - Papyrusstaude, Papyrusbast" ist. Der Namensurheber ist die Antike phönizischen Hafenstadt "Byblos". Die Hafenstadt war in der Antike der Hauptumschlagplatz für den Bast aus den Papyrusrollen hergestellt wurden. Entstehung des Buches Das Erste Testament wird von Juden und Christen als Offenbarungsurkunde Gottes betrachtet. Im palästinischen Judentum besteht die Bibel aus drei Teilen, der „Torá – Buch der Weisung bzw. des Gesetzes, dazu gehören die Bücher Genesis, Exodus, Levitikus, Numeri und Deuteronomium“ die dem Mose zugeschrieben werden, „Nevi´im – die Bücher der Propheten“, zu ihnen gehören die Bücher Josua, Richter, Samuel und Könige“ sowie dem „Ketuvim – den Schriften, wozu die Psalmen, Ijob (Hiob), Sprichwörter, Rut, Klagelieder, Hoheslied, Khelet bzw. Kohlet, Ester, Daniel, Esra, Nehemia und die Chroniken zählen. Dieses drei geteilte Buch wird von den Juden als „Tanach bzw. Tenach“ bezeichnet. Der Tanach oder Tenach wurde überwiegend in hebräischer Sprache geschrieben. Es gibt aber auch kurze Passagen die auf Aramäisch oder griechisch verfasst wurden. Handschriften aus der Antike wurden auf aufgerolltem Papyrus oder Leder, meist mit in Ruß- und harzhaltigen Olivenöltinte getauchten Schreibmaterial, beschrieben. Unter den am Toten Meer gefundenen Schriftrollen (Qumran Rollen 1947-1956), fand man die ältesten Handschriften mit Fragmenten zu allen Büchern des Tanachs (etwa 200 v. Chr. bis 100 n. Chr.). Wobei die Schriftrolle des Jesaja (ca. 180 v. Chr.), mit einer Länge von 7,34 m die längste und bekannteste Schriftrolle ist. Längere handschriftliche Texte und Zusammenstellungen mehrerer Schriften entstand im 1. Jahrhundert mit dem „Kodex“. Mit dem Kodex oder „Codex“ bezeichnete man ursprünglich einen Stapel beschrifteter oder zur Beschriftung vorgesehene Holz- oder Wachstafeln, die im Anschluss von zwei Holzbrettchen, die gefalteten oder gehefteten Papyrus- oder Pergamentblätter umschlossen.Die Entstehungszeit der Schriften wird auf etwa 1200 v. Chr. datiert und im Kulturraum der „Levante“ und Vorderen Orient bis ca. 135 n. Chr. kanonisiert. Als Levante bezeichneten man im engeren Sinne den allegorischen „Osten“ und das „Morgenland“ womit die östliche Mittelmeerküste und ihr Hinterland gemeint ist. Der Name „Levante“ kommt ursprünglich vom mittelfranzösischem „levant“ was „Sonnenaufgang“ bedeutet, her.KanonisierungDas Verzeichnis der Bücher, die zur Heiligen Schrift gehören, nennt man Kanon (griech. Kanón = Maßstab), weil sie den Maßstab für den Glauben darstellen. Das Wort „Kanon“ findet seinen Ursprung im lateinischen „canonicus“ oder dem griech. „kannikós“ was „Maßgeblich, Regelgerecht, Richtschnur, Richtmaß oder den Regeln entsprechen“ bedeutet, und meint, die Festlegung der biblischen Bücher, sowohl des jüdischen Tanachs wie auch der christlichen Bibel, als normatives Wort Gottes. Die Bezeichnungen „canoicus und kannikós“ haben ihren Ursprung im hebräischen „ganeh“ und bezeichnet ursprünglich ein Holz- oder Bambusrohr, das im Bauhandwerk, als Messstab, Lineal, Richtscheit oder Waagebalken verwendet wurde. Im Hellenismus war diese Bezeichnung auch im ethischen Bereich zu finden. Dort galt sie als Richtschnur, Regel oder Vorschrift für eine Erkenntnis, ein Urteil oder Verhalten. Erst um das Jahr 350 n. Chr. bezogen christliche Theologen den Kanon-Begriff auf alle in der Kirche anerkannten „heiligen Schriften“ der Bibel. Bis dahin hießen die im Judentum und Christentum, als normative anerkannten Glaubensdokumente, übereinstimmend Schrift, Schriften, Weisungen bzw. Gesetz. Sie wurden als Bestandteil von den Juden und Christen für ihre Bibel festgelegt (also kanonisiert) und zum Maßstab (Kanon) ihrer Religionsausübung gemacht. Die Kanonisierung fand sowohl unter jüdischem wie christlichem theologischen Anspruch zu einem verbindlichen Abschluss der Schriften des ersten wie zweiten Testamentes statt. Man geht davon aus, dass die Anfänge der jüdischen Kanonisierung schon im vorexilischen Königszeit begannen. So wird in 1. Kön. 22 von der Auffindung eines „Gesetzbuches“ im Tempel Jerusalems berichtet. Das dem König Josia (621 v. Chr.) veranlasste ein jahwistische Kulturform einzuführen. Gemeint waren hierbei die Bücher Mose. Weiter geht man davon aus das spätestens 539 v. Chr. die Tora als erster und wichtigster Teil der hebräischen Bibel kanonisiert war. Um ca. 800 - 250 v. Chr. wurden dann weitere prophetische und weisheitliche Schriften der Tora beigestellt. Etwa 135 n. Chr. legte man endgültig fest, welche der hebräischen Schriften zum dreiteiligen Tanach gehören sollen. Diese 24 Bücher sind im „Midrasch Kohlet Rabbah“ erstmals erwähnt. Da das Judentum keine oberste Lehrautorität kennt, blieben griechische übersetze Bibelversionen neben dem Tanach bestehen. Die Zweiteilung der Bücher Samuel, Könige, Esra und Nehemia sowie der Chroniken wurde erst mit dem Beginn der ersten christlichen Bibelübersetzung eingeführt. Dieser protokonische Vorgang (Prôtos kanón = erster christlicher Kanon) wurde ca. um 100 n. Chr. von jüdischer Seite allgemein anerkannt. Die Kanonisierung des Neuen Testaments, des heutigen zweiten Testamentes dauerte jedoch bis ins 400 Jahrhundert n. Chr. Das erste Kanon Verzeichnis der Kirche, des alle Bücher der christlichen Bibel enthält, geht auf die Provinzialsynode von Hippo (393 n. Chr.) zurück und wurde von der lateinischen (katholischen) wie der Ostkirche (Orthodoxen) übernommen und erst auf dem Konzil von Trient 1546 bestätigt. Wobei die Alte Kirche - Urkirche – alle Schriften des Tanachs übernahm und sie als erstes Testament, dem zweiten Testament voranstellte. Damit bewahrte sie den sachlichen Vorrang und die bleibende Geltung der jüdischen Bibel für den christlichen Glauben. Unumstritten waren immer die vier kanonischen Evangelien, die Apostelgeschichte, die Paulusbriefe, die Pastoralbriefe und der 1.Brief des Johannes. Teilweise angezweifelt, aber schließlich im 4. Jahrhundert anerkannt, wurden der Hebräerbrief, der Brief des Jakobus, der 1. und 2.Brief des Petrus, der 2. und 3.Brief des Johannes, der Brief des Judas und die Offenbarung des Johannes.Weitere Schriften Der Vollständigkeit halber sollte erwähnt werden, dass einige Schriften nur teilweise anerkannt, aber schließlich nicht ins zweite Testament aufgenommen wurden, dazu gehört: Der 1. und 2. Clemensbrief, die Didache, der Barnabasbrief, der Hirte des Hermas, das Hebräerevangelium, die Offenbarung des Petrus. Sowie weitere neutestamentliche Apokryphen die in einer Kanonliste aufgeführt sind. Die griechisch sprechenden Juden der Diaspora in Ägypten lasen im Gottesdienst ihrer Synagogen die Bibel in einer griechischen Übersetzung, der sogenannten „Septuaginta“ – Siebzig –, weil sie angeblich von siebzig Übersetzern stammt. Diese griechische Übersetzung enthielt neben den 24 Bücher des Tanach noch weitere Bücher, die bei den Diasporajuden ebenfalls als „Heilige Schriften“ galten. Nach der Aufteilung der Bücher Samuel, Könige, Esra und Nehemia, Chroniken sowie den 12 kleinen Propheten, aus den 24 Bücher des Tanach, erweiterte sich die Bibel auf 39 Bücher. Diese Aufteilung wurde vom Judentum anerkannt, da sich Inhaltlich nichts änderte. Bei der Kanonisierung des ersten Testaments durch das Christentum kam es jedoch zu unterschiedlichen Anerkennungen weiterer Schriften aus der Septuaginta. Während die römisch-katholische Kirche aus der Septuaginta noch weitere Bücher aufnahm und somit auf 46 Bücher kam, nahm die Orthodoxe Kirche noch weitere Bücher auf und kam somit auf 51 Bücher. Diese Bücher werden als deuterokanonischen Bücher (griech. Deúteros kanón = zweiter Kanon) bezeichnet. Diesen zweiten Kanon setzt die lateinische Bibelübersetzung, die sogenannte Vulgata voraus.Der Reformator Martin LutherMartin Luther schied die deuterokanonische Bücher wieder aus dem Kanon aus und begrenzte seine Bibelübersetzung des ersten Testaments nach dem Vorbild des Tanachs, behielt aber die Aufteilung der Bücher bei. Er übersetzte sie zwar und empfahl ihre Lektüre, rechnete sie aber nicht zur Heiligen Schrift. Seither bezeichnen die Kirchen der Reformation diese Bücher als Apokryphen, das heißt, als der Bibel – untergeschobene – Schriften. Im Sprachgebrauch der katholischen Theologen hingegen sind Apokryphen andere Bücher, die zwar zeitweise in manchen jüdischen und christlichen Gemeinschaften zur Heiligen Schrift gerechnet und im Gottesdienst vorgelesen wurden, die aber weder die lateinische Kirche noch die orthodoxe Ostkirche in die Bibel aufnahm. Diese Bücher nennen die Theologen der reformatorischen Kirchen Pseudepigraphen, das heißt fälschlich biblische Personen zugeschriebene Bücher. Die protokanonischen Bücher sind in hebräisch überliefert; nur einige Abschnitte haben einen aramäischen Urtext. Hingegen die deuterokanonischen Bücher nur in griechisch erhalten geblieben sind.Das zweite TestamentDas zweite Testament gehört zu den einflussreichsten Werken der Weltliteratur. Es prägte die europäische und amerikanische Kultur. Zahlreiche Kunst- und Musikwerke verarbeiten Motive und Texte aus dem ersten wie zweiten Testament. In ihr wird von einer Person gesprochen, der den Anspruch erhob der Retter und Befreier sowie Heilsbringer, also der Messias, der im ersten Testament dem Volk Israel verheißen wurde, und der Christus des zweiten Testaments zu sein. Sein Name Jesus.Das Leben, sein Wirken und seine Taten wurden schon früh aufgezeichnet, um diese Aufzeichnungen zur Glaubensunterweisung der ersten sowie der späteren Christen, verwenden zu können. Dabei geht man davon aus, dass Markus der erste Verfasser eines Evangeliums war, dessen Schrift als Vorlage der anderen Evangelien diente. Weiteres Schrifttum folgte, wie die Schriften (Briefe) des Paulus an die verschiedenen Gemeinden sowie der Hebräerbrief und die Offenbarung des Johannes. Alle diese Schriften, so geht man davon aus, wurden zwischen 50 bis 120 nach Christus verfasst. Das Wort >>Evangelium<< stammt aus dem Griechischen (euangelion) und bedeutet "gute Nachricht" aber auch "frohe Botschaft". Mit diesem Wort benannten die ersten Christen ihre Verkündigung von dem endgültigen Heil, das Gott durch Jesus Christus allen Menschen anbietet. Markus verwendete als erster dieses Wort auch als Überschrift seines Berichts von den Worten, Taten und dem Schicksal Jesu (Mk 1,1). Damit entstand eine neue Form religiöser Schriften, die man Evangelien nannte und heute noch so nennt.Die Überschriften der kanonischen Evangelien lauten seit dem 2.Jahrhundert: Das Evangelium nach Matthäus, nach Markus, nach Lukas, nach Johannes. Die ersten drei Evangelien sind untereinander nach Inhalt, Aufbau und Sprache eng verknüpft; darum werden sie >> synoptische<< Evangelien genannt (sýnopsis - bedeutet Zusammenschau). Das zweite Testament ist eine Sammlung von 27 in griechischer Sprache abgefasster Schriften, die des Urchristentums zugeschrieben wird. Es handelt sich dabei um das sogenannte Koin-Griechisch, dass ein Dialekt der damaligen griechischen Sprache war und sich als überregionale Umgangssprache des Hellenismus bis in die römische Kaiserzeit (etwa 300 v. Chr. bis 600 n. Chr.) gehalten hat. In dieser Zeit war die griechische Sprache die wichtigste Verkehrs- und Handelssprache im östlichen Mittelmeerraum.Gelegentlich wird auch die Auffassung vertreten, dass Teile des Zweiten Testaments in Aramäisch verfasst sein könnten, da dies die Sprache zur Zeit Jesu und der ersten Christen war. Jedoch gibt es für solche Annahmen keine antiken Textzeugnisse. Die ältesten neutestamentlichen Schriften wurden nur in griechischer Sprache gefunden. Der Begriff Testament ist abgeleitet vom lateinischen „testamentum“; dass eine Übersetzung aus dem hebräischen „berît“ bzw. vom altgriechischen „diathēkē“ ist und im deutschen „Bund“ bedeutet. Daher wird anstelle des Ausdrucks „Testament“ auch der Ausdruck „Schriften des Bundes“ verwendet. Der Begriff „Neues Testament“ entwickelte sich aus dem griechischen „Kainē diathēkē“ was „neuer Bund“ bedeutet. Im lateinischen wurde dies mit „Novum Testamentum“ übersetzt, was „Neues Testament“ heißt und bis ins 21. Jahrhundert diesen Namen trug. Die Beziehung von „Altem“ zu „Neuem“ Bund bzw. Testament ist ein wichtiges Thema im christlich-jüdischen Dialog. Von jüdischer Seite werden die Begriffe teilweise als wertend empfunden. Daher wird heute das Alte Testament auch als „Erstes Testament" bzw. als "erster Bund“ bezeichnet, um dem Verständnis der Ablösung des Alten Testamentes/Bundes durch das Neue Testament entgegenzuwirken. Heute verwendet man die Bezeichnung „Erstes- und Zweites Testament bzw. Erster- und Zweiter Bund“. Da in den neutestamentlichen Schriften bzw. im neuen Bund oft auf das erste Testament, dem „Tanach“ verwiesen wird, haben die ersten Christen das erste Testament als den ersten Teil des Bundes mit Gott, der durch den zweiten Bund ergänzt wurde, anerkannt. Zusammen bilden diese Bücher die von allen christlichen Kirchen und Kirchengemeinden anerkannte „Bibel“ als das Wort Gottes und Grundlage des christlichen Glaubens.Die Zusammenlegung der SchriftenDie im neuen Bund, enthaltenen urchristlichen Schriften, wurden von der damaligen Urkirche Ende des 1. und Anfang des 2. Jahrhunderts gesammelt. Man war der Auffassung, dass dies notwendig sei, da sie den Glauben der apostolischen und nach-apostolischen Zeit auf zuverlässige Weise bezeugten. Sie galten von früh an als für den Glauben und Leben der Gemeinden maßgebliche Urkunden. Am Anfang waren die Schriften einzelne Briefe, die unabhängig voneinander in den einzelnen christlichen Gemeinden im Umlauf waren. Eine erste Sammlung stellt vermutlich das Corpus Paulinum dar, denn es ist bekannt, dass gegen Ende des 1. Jahrhunderts paulinische Briefe zusammengefasst worden sind. Diese Zusammenfassung zirkulierte in einigen der Urgemeinden. Aus dem zweiten bis viertes Jahrhundert sind verschiedene Zusammenstellungen der kanonischen Schriften erhalten. Die formale Kanonisierung des zweiten Testaments fand im vierten Jahrhundert statt. Als wichtigstes Schreiben in der Geschichte des neutestamentlichen Kanons gilt dabei der 39. Osterfestbrief des Bischofs Anthanasius von Alexandria aus dem Jahr 367, der die bis heute in allen christlichen Kirchen und Kirchengemeinden anerkannten 27 Schriften des zweiten Testaments aufzählt und für die Kirchen als verbindlich eingestuft wird. Bestätigt wird ferner diese Kanonisierung durch das Decretum Gelasianum, dass außerdem bestimmte Schriften (Apokryphen) anerkennen, sie aber nicht zum Kanon zählt und andere Schriften wiederum definitive ausschließt. Als Bestandteil der Bibel ist das zweite Testament die Grundlage für den christlichen Glauben in den unterschiedlichen Ausprägungen.