Das Buch Haggai Verfasser Der Name "Haggai" bedeutet >>Festlicher<<. Haggai ist einer der drei nachexilischen Propheten. Er wurde im Jahre 520 v. Chr., dem zweiten Regierungsjahr des Perserkönigs Darius Hystaspes (521-485 v. Chr.) berufen (Hag. 1,1) und wirkte mit Sacharja zusammen am Wiederaufbau des Tempels in Jerusalem (Esr. 5,1f; 6,14). Die Zeit des Propheten Nach dem Fall von Jerusalem im Jahre 587/6 v.Chr. waren die Überlebenden als Gefangene nach Babylon weggeführt worden. 539 v. Chr. hatte Kyrus von Persien Babylon erobert und durch ein Edikt im Jahre 538 v. Chr. den Weggeführten unter Serubbabel die Rückkehr in die Heimat und den Wiederaufbau des Tempels erlaubt (Esr. 1,1-4; 6,3-5). Seit 520 v. Chr. wirkte Haggai in Jerusalem, und durch seine Verkündigung und die des Sacharja wurde das Werk mit neuem Eifer fortgesetzt (Esr. 5,1f), so dass der Tempel dann 515 v. Chr. vollendet und eingeweiht werden konnte. Inhalt und Botschaft Das Buch Haggai enthält in seinen zwei Kapiteln vier prophetische Botschaften, die sich alle mit dem Wiederaufbau des Tempels beschäftigen, dem in Trümmern liegenden Haus Gottes. Die erste ruft zum Bau des Tempels auf (Hag. 1,2-11). Haggai greift dabei den Egoismus der Rückkehrer an, die ihre eigenen Häuser gebaut haben, während der Wiederaufbau des Tempels stagniert (Hag. 1,4). Weil die Menschen den Tempel nicht wieder aufbauen, geht es ihnen schlecht (Hag. 1,9-11). Daraufhin gehorchen Serubbabel und Jeschua (Hag. 1,12-15; vl. Esr. 5,2). Die zweite Botschaft spricht von der Herrlichkeit des neuen Tempels, die größer sein wird als die des vorhergehenden (Hag. 2,1-9), die dritte von der notwendigen Heiligkeit der Bauleute (Hag. 2,10-19). Die letzte Botschaft schließlich enthält eine Verheißung für den Davididen Serubbabel (Hag. 2,20-23). Die Botschaft Haggais lautet kurzgefasst: Zuerst Gott! Das Volk soll mit ganzem Herzen den Willen Gottes tun, dann wird Gott mit ihm sein (Hag. 2,4f). Einen zweiten Schwerpunkt bilden die Verheißungen für die Endzeit: Der messianische Friede (Hag. 2,9) und der messianische Erlöser (Hag. 2,20-23). Über den Davididen Serubbalbel läuft die große Verheißung für die Endzeit weiter, er ist allerdings nur >>Siegelring<< (Hag. 2,23), doch gehört er in den Stammbaum Jesu hinein (Mt. 1,2f; Lk. 3,27). So hat sich Hag. 2,23 in Jesus erfüllt. Gliederung 1.Kap. 1,1-15 Aufforderung zum Aufbau des Tempels - ihre Wirkung 2.Kap. 2,1-9 die zukünftige Herrlichkeit des Tempels 3.Kap. 2,10-19 Die notwendige Heiligkeit der Bauleute und der Segen Gottes 4.Kap. 2,20-23 Serubbabel - ein Siegelring Gottes