Das Buch Hiob Titel des Buches uns seine Stellung im ersten TestamentDas Buch ist nach der Hauptperson seiner Erzählung benannt; der Name Hiob bedeutet >>Angefeindeter<<. Es steht im dritten Teil der hebr. Bibel bei den sogenannten >>Schriften<<, dort an zweiter Stelle zwischen den Psalmen und den Sprüchen, während Luther es in seiner Bibel an den Anfang der Lehrbücher vor den Psalmen gesetzt hat. Viele Passagen des masoretischen Textes sind nur sehr schwer übersetzbar. In der Septuaginta ist daher auch fast ein Viertel des Textes weggefallen. Das Buch Hiob enthält sowohl prosaische als auch poetische Abschnitte, die Einleitung und das Nachwort sind prosaisch, alles andere ist poetisch gestaltet. Sprachlich und inhaltlich steht es der Weisheitsliteratur Israels nahe. Verfasser und Entstehungszeit Der Verfasser und die Entstehungszeit des Buches sind unbekannt. Die verschiedensten Vermutungen sind geäußert worden; sie reichen von der Zeit vor Mose bis in die nach dem Exil. Wegen der Verwandtschaft mit der Weisheitsliteratur, der dichterischen Vollendung und der Tiefe des theologischen Problems hat man an die Blütezeit der hebr. Dichtung unter David uns Salomo gedacht. Wegen der aramäischen Einflüsse, die sich in der Sprache des Buches feststellen lassen, und weil Hiob im Buch Jesus Sirach (49,11) nach Hesekiel und vor den Zwölf-Propheten Buch genannt wird, wird die endgültige Niederschrift heute meist im 5. Jahrhundert v. Chr. angenommen. Damit ist eine lange Vorgeschichte der Hiob-Überlieferung, insbesondere der Prosa-Texte in der Einleitung und im Nachwort, natürliche nicht ausgeschlossen. Inhalt und Botschaft Die theologische Frage des Buches Hiob lautet: Wie kann Gott zulassen, dass ein Gerechter leidet? Um dieses Problem dreht sich die leidenschaftliche Frage Hiobs: Warum widerfährt ihm, dem Gottesfürchtigen, dem Gerechten, ein solches Unglück? Die Einleitung (Hi. 1-2) erzählt, wie der gläubige und gottesfürchtige Hiob durch eine Folge von Unglücken, die Gott auf Veranlassung von Satan über ihn bringt, geprüft wird. Aber er hält trotzdem an Gott fest. In dieser Situation wird er von drei Freunden, Elifas, Bildad und Zofar, besucht. Hiob klagt ihnen mit bewegenden Worten sein Leid (Hi.3). In den nun folgenden drei Redegängen setzten sich Hiob und die drei Freunde mit dem Sinn seines Leidens auseinander. Im ersten Gespräch (Hi. 3-14) verflucht Hiob seine Geburt, bezeichnet sich als gerecht und fragt, warum er trotzdem so leiden muss. Seine Freunde wollen ihn überzeugen, dass er gemäß der traditionellen Weisheitslehre ein Sünder sein muss, sonst hätte er nicht so zu leiden. Im zweiten (hi. 15-21) und dritten Gespräch (Hi. 22-31) beteuert Hiob weiterhin seine Unschuld, während seine Freunde ihn immer weniger verstehen. Nun steigert sich Hiobs Klage über sein Leid zur Anklage Gottes (Hi. 29-31), ja schließlich zur Herausforderung Gottes (Hi. 31). Eingeschoben ist dazwischen ein Lied über die göttliche Weisheit (Hi. 28) und nach Kap. 31 die vier Reden des hinzu gekommenen Freundes Elihu (32-37) Es folgen zwei Gottesreden (Hi. 38-41) als Antwort auf Hiobs Herausforderung. Gott weist auf die Größe und das Wunder der Schöpfung hin, die ganz unter seiner Herrschaft steht. Hiob gesteht ein, dass er Gott gegenüber ohnmächtig, dass er nur ein kleines Geschöpf vor dem Schöpfer ist, Das Nachwort schließlich (Hi. 36,7-11) - reichen nicht aus. Die wirkliche Antwort kann nur persönlich erfahren werden denn wir können Gott nicht auf der Ebene unserer Gerechtigkeit begegnen, sondern nur mit demütigen Herzen: >> Aber nun hat mein Auge dich gesehen<< (Hi. 42,5). Das genügt - auch heute noch. Gliederung 1.Kap. 01-02 Einleitung 2.Kap. 03-14 Das erste Gespräch 3.Kap. 03-14 Das erste Gespräch 4.Kap. 15-21 Das zweite Gespräch 5.Kap. 22-31 Das dritte Gespräch 6.Kap. 32-37 Die Reden Elihus 7.Kap. 38-41 Gott antwortet Hiob 8.Kap. 42,1-6 Hiobs Antwort auf Gottes Reden und Widerruf seiner Anklagen 9.Kap. 42,7-17 Nachwort.