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Prophetenbücher
Die Autoren der Prophetie
Das Buch Amos Verfasser Der Name Amos "Der [von Jahwe] Getragene". Amos selbst ist der Verfasser. Er stammte aus Tekoa (Am. 1,1), einer kleinen Stadt am Rand der Wüste Juda, nahe Jerusalem. Er war weder ein Mann des Hofes wie Jesaja noch ein Priestersohn wie Jeremia oder Hesekiel. Sein Lebensunterhalt bestritt er als Viehhirte und Züchter von Maulbeerfeigenbäumen (Am 1,1; 7,14-15). Ob er selbst Eigentümer der Herden und Bäume war oder in fremden Diensten stand, ist ungewiss. Sein erstaunliches großes Wissen über die Geschichte und die Welt verbieten jedoch, ihn als einen unwissenden Landarbeiter anzusehen. Obwohl das Südreich (Juda) seine Heimat war, wurde er von Gott zum Prophetischen Dienst in das Nordreich (Israels) gesandt. König Jerobeam I. hatte im Norden (Dan) und Süden (Bethel) seines Reiches einen gesetzeswidrigen synkretistischen Kult errichten lassen (>>die Sünde Jerobeams<< 1.Kö. 12,25ff). In Bethel, einem dieser beiden Kultorte, wird Amos den größten Teil seines Dienstes ausgeübt haben. Der dort amtierende Priester suchte den unbequemen Propheten aus dem land zu vertreiben (Am 7,10-13). Entstehungszeit und geschichtliche Situation Nach Amos 1,1 weissagte Amos während der Regierung Usijas über Juda (792-740 v. Chr.) und in der Regierungszeit Jerobeams II. über Israel (793-753 v. Chr.). Beide Reiche hatten politische und militärische Erfolge erzielt und genossen äußeren Frieden und Wohlergehen (2.Kö. 14,23-29; 2.Chr. 26). Doch der Wohlstand mehrte die religiöse und moralische Verderbnis. Im Auftrag Gottes bringt der Prophet vielfältige Missstände zur Sprache; Das Volk neigt zum Hochmut (Am. 6,13). die Wohlhabenden entfalten großen Prunk (Am. 3,15). Schlemmereien und Gelage sind etwas Alltägliches (Am 4,1; 6.4-6). Unrecht, Unmoral, Korruption und Unterdrückung der Armen greifen um sich (Am. 2,4-8). Darum kündigt Amos das Gericht Gottes an, das Gericht durch Zerstörung, Tod und Gefangenschaft. Um 722 v. Chr., etwa dreißig Jahre nach Jerobeams II. Tod, wurde die Hauptstadt Samaria von den Assyrern zerstört und das Volk in die Gefangenschaft weggeführt. Das bedeutete das Ende des Nordreiches Israel. Die Worte des Amos sind zurzeit gesammelt und wahrscheinlich wenig später schriftlich niedergelegt worden. Inhalt und Botschaft Amos wurde gesandt, um den trügerischen Optimismus des Volkes zu erschüttern. Wohl ist Israel Gottes auserwähltes Volk, wohl hat es während des Auszugs aus Ägypten und später unter David und Salomo Gottes Freundlichkeit reichlich genossen. Aber gerade darum ist es unbegreiflich, dass es Gott Ehre und Gehorsam schuldig geblieben ist (Am. 3,2). Israel hat Gottes Gesetze verlassen, darum fehlen im Geistlichen, im Sittlichen und im Sozialem die Maßstäbe für rechtes Verhalten. Allen, die sich auf Kosten anderer bereichern oder Macht an sich reißen, kündigt Amos das Gericht an. Wer durch Betrug prächtige Häuser, teure Möbel oder reich gedeckte Tische erworben hatte, würden alles verlieren (Am. 3,15; 4,1-5). Gottes bevorstehendes Gericht über Israel wird sein erwähltes Volk entwurzeln durch die Hand einer fremden Nation (Am. 6,14). Andererseits, so gewiss die künftige Zerstörung ist, so soll sie doch nicht endgültig sein, Amos weiß auch - jenseits des bevorstehenden Gerichts - von einer herrlichen Zukunft für sein Volk. Das Haus Davids wird wieder über Israel herrschen - und seine Herrschaft sogar über viele Notionen ausbreiten. Dann wird Israel sicher wohnen im verheißenden Land (Am. 9,11- 15). Gott, der Amos gesandt hat, ist aber nicht nur Gott über Israel. Er ist der große König, der über das ganze Universum herrscht (Am. 4,13; 5,8; 9,5-6). In völliger Souveränität hält er das Geschick aller Völker in seinen Händen. Seine Ziele und Absichten gehen weit über die Grenzen Israels hinaus Darum finden wir bei Amos auch Weissagungsworte über Damaskus (Am. 1,3-5), die Philister (Am. 1,6-8), Tyrus (Am. 1,9f), Edom (Am 1,11f), die Ammoniter (Am 1,13-15) und die Moabiter (Am. 2,1-3). Gliederung 1.Kap. 1-2 Gerichtsworte gegen die Nachbarvölker Israels sowie gegen Juda und Israel 2.Kap. 3-6 Gerichtsworte gegen Israel 3.Kap. 7-9 Fünf Gesichte des Amos