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Die Petrusbriefe Katholische Briefe Der erste Petrusbrief Verfasser und Entstehung Petrus richtet diesen Brief an kleinasiatische Gemeinden (1.Pt. 1,1), die wohl im Wesentlichen aus Heidenchristen bestanden. Ob auch Judenchristen unter ihnen waren, lässt sich nicht mit Sicherheit sagen. Die Ausführungen in 1.Pt. 1,14f; 2,9f; 4,3f setzen in jedem Fall Heidenchristen als Empfänger voraus. Der Brief ist nach 1.Pt. 5,13 >>in Babylon<< geschrieben. >>Babylon<< ist hier wohl, nach zeitgenössischer Gepflogenheit, ein symbolischer Name für das kaiserliche Rom. Der wahrscheinliche Zeitpunkt der Abfassung liegt um 64 n. Chr. - dem Jahr, in dem die blutige Verfolgung unter Nero begann, die wohl auch Petrus das Martyrium brachte. Thema und Inhalt Über die Absicht, die Petrus bei der Abfassung seines Briefes leitete, schreibt er in 1.Pt. 5,12: >>Durch Silvanus ... habe ich euch mit wenigen (Zeilen) geschrieben und euch ermahnt und bezeugt, dass dies die wahre Gnade Gottes ist, in der ihr steht.<< Der Inhalt des Briefes entspricht dieser Zweckangabe: Der 1.Petrusbrief ist ein seelsorgerliches Schreiben, ein Mahnwort zur Stärkung des Glaubens in anfechtungsreicher Situation. Die Gemeinde gehen durch mancherlei Nöte (1.Pt. 1,6), durch Schmähung und Verunglimpfung (1.Pt. 2,12; 4,14) und sogar durch Verfolgungen um ihres Glaubens willen (1.Pt. 4,12). Der Apostel lehrt sie, in dieser Situation die Hoffnung nicht wegzuwerfen, sondern auf die zukünftige Offenbarung des Christus auszuschauen (1.Pt. 1,.13; 4,13). Petrus sieht aber nicht nur die gefahren, die die Gemeinden von außen bedrohen. Überall und zu jeder Zeit gibt es für die Gemeinde Gottes Gefährdungen, die der sündhaften Natur des Menschen entstammen. Mit der Nennung von Bosheit, Trug, Heuchelei, Neid, übler Nachrede und dem Hang zu götzendienerischen Ausschweifungen (1.Pt. 4,3) wird keineswegs nur rein theoretisch auf die Möglichkeit solcher Verfehlungen angespielt. Die jungen, wohl noch wenig gefestigten Christen hatten solche Mahnung durchaus nötig. Petrus ermahnt sie, diese Dinge abzulegen (1.Pt. 2,1) und sich von ihnen fernzuhalten (1.Pt. 4,1.4). Stattdessen empfiehlt er ihnen die >>unverfälschte Milch<< (1.Pt. 2,2), d. h. die Lehre der Apostel, die ein kräftiges und beständiges inneres Wachstum hin zum Ziel der ewigen Errettung zu gewähren vermag. Im Zuge seiner Ermahnungen berührt Petrus verschiedene Einzelfragen: Die Stellung der Gemeinde im Vergleich zum alten Israel (1.Pt. 2,5-10), die Haltung des Christen zur Obrigkeit (1.Pt. 2,13-17), das Miteinander von Mann und Frau in der Ehe (1.Pt. 3,1-7), und den Leitungsdienst der Ältesten (1.Pt. 5,1-4). Der zweite Petrusbrief Entstehung Der zweite Petrusbrief wurde wahrscheinlich um 64/65 n. Chr. in Rom abgefasst und kann als das geistliche Vermächtnis des Apostels angesehen werden. Er richtet sich nicht an einen eingegrenzten Leserkreis, sondern an alle Christen. Thema und Inhalt Die Hauptabsicht des zweiten Petrusbriefes ist die Stärkung des Glaubens seiner Leser vor allem durch die Festigung ihrer Hoffnung auf die Wiederkunft Jesu Christi Zugleich besitzt der Brief den Charakter eines Vermächtnisses, denn Petrus blickt auf Grund einer göttlichen Offenbarung auf seinen nahen bevorstehenden Tod (2.Pt. 1,14). Zuerst erinnert er an das empfangene Geschenk großer und kostbarer Verheißungen (2.Pt. 1,4) und fordert darum auf, ein geheiligtes, tugendhaftes Leben zu führen (2.Pt. 1,5). >>Denn bei wem diese Dinge nicht vorhanden sind, der ist blind, kurzsichtig und hat die Reinigung von seinen früheren Sünden vergessen.<< (2.pt. 1,9). Der Apostel hat gewichtige Gründe, dies so deutlich anzusprechen. Ähnlich wie Paulus (Apg. 20,21) weiß er, dass falsche Lehrer auftreten (2.Pt. 2,1), die das Evangelium der Freiheit entstellen und damit der Ausschweifung, der Zügellosigkeit und religiöser Verirrung alle Tore öffnen. Das gesamte 2. Kapitel des Briefes ist beinahe ausschließlich eine Charakterisierung dieser Irrlehrer. Sie werden als hochmütig, verwegen und eigenmächtig charakterisiert und als Menschen ohne Ehrfurcht selbst vor den unsichtbaren Mächten und Gewalten, da sie behaupten, >>tiefere Erkenntnis<< zu besitzen (2.Pt. 2,10.12). hierbei handelt es sich um Menschen, die ursprünglich >>den Befleckungen der Welt durch die Erkenntnis des Herrn ... Jesus Christus entflohen<< (2.Pt. 2,20) sind, sich nun aber (wahrscheinlich gnostischen Lehren) zugewandt haben. Da die Wiederkunft des Herrn länger auf sich warten ließ, als viele meinten, werden, so schreibt Petrus, Leute auftreten, die dieses Zentrum christlicher Hoffnung zur Zielscheibe ihres Spotts machen (2.Pt. 3,3). Petrus stellt dieser Behauptung die Langmut Gottes gegenüber, da Gott nicht wolle, dass irgendjemand verloren gehe. Deshalb sei Jesus noch nicht wiedergekommen (2.Pt. 3,9). Der Tag des Herrn wird aber kommen, plötzlich und überraschend >>wie ein Dieb<< (2.Pt. 3,10). Da dieses Datum jederzeit eintreffen kann, empfiehlt Petrus den Christen >>in heiligen Wandel und Gottseligkeit<< (2.Pt. 3,11) zu leben. Petrus weiß sich gerade bei diesen Darlegungen in Übereinstimmung mit Paulus, dessen Briefe er als bekannt voraussetzt (2.Pt. 3,15).