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Der Hebräerbrief Verfasser Der Hebräerbrief beginnt ohne Briefkopf und auch sonst finden sich in diesem Brief keinerlei Angaben über den Verfasser. Da er sich in Sprache und Inhalt deutlich von den anderen zweittestamentlichen Briefen absetzt, fällt es schwer, den Verfasser eindeutig zu identifizieren und den Hebräerbrief, wie häufig geschehen, etwa dem Paulus zuzuschreiben. In jedem Fall steht hinter diesem Brief, dessen Sprache eine gute hellenistische Bildung erkennen lässt, die Autorität einer anerkannten geistlichen Führerpersönlichkeit. Neben Paulus werden als mögliche Verfasser auch Barnabas, Stephanus, Silas oder Apollos genannt. Aus Stellen wie Hebr. 8,13; 9,9 ist zu schließen, dass zur Zeit der Abfassung der Tempel in Jerusalem noch steht. Das Weist hin auf eine Entstehungszeit vor dem Jahr 70 n. Chr. Vermutet wird 67 n. Chr., nach dem Tod des Petrus und des Paulus in der Verfolgung unter Nero. Thema und Inhalt Die ersten Empfänger dieses Briefes waren offenbar Judenchristen. Sie standen in der Gefahr, nach bereits erlitten Verfolgungen (Hebr. 10,32-34) zu resignieren (Hebr. 10,35) und sich ins Judentum zurück zuwenden (Hebr. 10,39). Mit Ernst werden sie, da sie im Glauben keine rechten Fortschritte machten, vor der Möglichkeit des Abfalls gewarnt (Hebr. 6,6; 10,29; 12,25). Für Judenchristen war die Situation insofern besonders schwierig, da sie entwurzelt waren: Die bergende Heimat des Judentums war ihnen verloren gegangen und in der heidnischen Antike konnten sie sich erst recht nicht heimisch fühlen. Nach Meinung seines Verfassers ist der Hebräerbrief in der Hauptsache ein >>Wort der Ermahnung<< (Hebr. 13,22). Tatsächlich weisen alle Teile des Briefes Mahnungen auf: >>Lasst uns nun eifrig sein ... << (Hebr. 4,11), >>Werft nun eure Zuversicht nicht weg ...<< (Hebr. 10,35), >>Lasst nun auch uns ... die leicht umstrickende Sünde ablegen und mit Ausharren laufen ...<< (Hebr. 12,1), >>Richtet auf die erschlafften Hände und die gelähmten Knie<< (Hebr. 12,12), >>Die Gastfreundschaft vergesst nicht ...<< (Hebr. 13,2). Neben den Ermahnungen bietet er aber auch in breiter Entfaltung theologisch-lehrhafte Gedanken. Mehr als in anderen Schriften des Neuen Testaments finden sich Anspielungen auf alttestamentliche Texte bzw. wörtliche Zitate. Öfter ist vom alttestamentlichen Kultus, vom Opfer, von der Sühne und vom Priestertum die Rede, wobei Jesus Christus in Überbietung des ersten Testaments als der wahre Hohepriester gezeigt wird. Durch seinen ein für alle Mal vollbrachten Opfertod hat er eine ewige Erlösung geschaffen (Hebr. 9,12). Alttestamentliche Ereignisse, Personen und Orte werden als Vorbilder auf Christus und den zweiten Bund gedeutet: In Jesus kommt die Reihe der ersttestamentlichen Gottesoffenbarungen zum Abschluss (Hebr. 1,1). So ist z. B. Melchisedek ein Typus auf Christus (Hebr. 5,10; 7,1ff), die Stiftshütte ein Sinnbild des himmlischen Heiligtums (Hebr. 9,1ff) und das Gesetz hat >>einen Schatten der zukünftigen Güter<< (Hebr. 10,1ff), d.h. der Dinge, die durch die Erlösung durch Jesus Christus verwirklicht sind
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