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Die Autoren der Briefe
Die Korintherbriefe Verfasser und Entstehung Die beiden Korintherbriefe sind Teile einer Korrespondenz zwischen dem Apostel Paulus und der jungen Christengemeinde in Korinth. Auf Grund der Angaben in beiden Briefen kann sich etwa so rekonstruiert werden: 1. Paulus schrieb einen Brief an die Korinther, der nicht erhalten blieb (vgl. 1.Kor. 5,5) 2. Die Korinther schreiben ihrerseits an Paulus und stellen dem Apostel Fragen (vgl. 1. Kor. 7,1: >>Was aber das betrifft, wovon ihr mit geschrieben habt ... <<). 3. Paulus beantwortet diese Fragen, und zwar mit unserem 1. Korintherbrief, der von Timotheus überbracht wurde (1.Kor. 4,17 und 16,10). 4. Paulus macht einen kurzen Zwischenbesuch bei den Korinthern, der aber, in 2.Kor. 2,1ff erwähnt, offenbar zu einem schmerzlichen Zwischenfall führte. 5. Nun schreibt Paulus von Ephesus aus einen weiteren Brief an die Korinther, der in 2.Kor. 2,3.4.9 und 7,8 erwähnt wird. Dieses Schreiben - es wird auf Grund von 2,4 >>Tränenbrief<< genannt - hatte eine heilsame Wirkung auf die korinthische Gemeinde. Der - in den Einzelheiten unbekannte - Konflikt konnte weitgehend bereinigt werde. 6. Nachdem der Apostel wahrscheinlich gute Nachrichten aus Korinth erhielt, schreibt er einen weiteren Brief - unseren 2. Korintherbrief. Beide Korintherbriefe wurden wohl in den Jahren 53-55 n. Chr. geschrieben. Thema und Inhalt Zum ersten Korinther-Brief Neben der Beantwortung der Fragen aus Korinth (zur Ehelosigkeit - 7,11, zum Essen von Götzenopferfleisch - 8,1ff, zu den Gaben des Geistes - 12,1ff) äußert sich Paulus über mancherlei Missstände, die ihm >>durch die (Hausgenossen) der´Chloe<< bekannt geworden waren (1. Kor. 1,11). Streitigkeiten und Spaltungen bedrohten die Einheit der Gemeinde (1. Kor. 1,10ff). Die Korinther neigten dazu, sich geistlich zu überschätzen (1. Kor. 4,18; 5,2), tatsächlich aber waren sie sehr zurückgeblieben, mehr Kinder im Glauben als urteilsfähige Erwachsene (1. Kor. 3,1ff). Es ereigneten sich Vorkommnisse von Unzucht, die sogar in den Augen der heidnischen Umwelt anstößig waren (1. Kor. 5,1ff). Die Christen in Korinth hatten Rechtsstreitigkeiten miteinander, die sich vor weltlichen Gerichten austrugen (1. Kor. 6,1ff); und beim Mahl des Herrn ging es so unbrüderlich zu (1. Kor. 11,21), dass Gott an der Gemeinde Gericht übte (1.Kor. 11,30). Obwohl der 1. Korintherbrief in eine offenbare Konfliktsituation geschrieben wurde und eigentlich eine seelsorgerlich praktische Ausrichtung hat, entfaltet er wichtige Aussagen zweittestamentlicher Lehre, so z.B. Kap. 15 zur Auferstehung Jesus oder auch Kap. 13 zum Wesen der Liebe. Zum zweiten Korinther-Brief Wie aus Kap. 2,1-10 zu entnehmen ist, war der Apostel von einem Glied der korinthischen Gemeinde schwer betrübt worden. Das hatte zu einer neuerlichen Verschärfung des ohnehin schwierigen Verhältnisses zwischen Paulus und der Gemeinde geführt. Paulus unterließ darum vorerst den geplanten dritten Besuch und sandte Titus (vgl. Kap. 12,18) mit dem >> Tränenbrief << (vgl. Einleitung >> Die beiden Korintherbriefe <<) nach Korinth. Dieser Brief half den Korinthern zu einer >> Betrübnis nach Gottes (Sinn) << (Kap. 7,10), so dass es zur Wiederherstellung des gestörten Verhältnisses zwischen ihm und der Gemeinde kam (Kap. 7,8-10). Titus, den Paulus erst in Mazedonien wiedersah (Kap. 7,5-7), konnte ihm viel Ermutigendes aus Korinth berichten. Daraufhin schreibt nun Paulus den 2. Korinther-Brief, der wiederum von Titus überbracht wird (Kap. 8,16-18). Er hat den Charakter eines >> Versöhnungsbriefes <<. Zugleich kündigt Paulus darin seinen dritten Besuch in Korinth an (Kap. 12,14; 13,1). Titus steht in Korinth sowohl vor sachlichen wie vor geistlichen Aufgaben. Einmal gilt es, die Kollekten-Sammlung für die verarmte Muttergemeinde in Jerusalem zu organisieren (Kap. 9,1ff). zum anderen gibt es in Korinth noch immer Grund zur Besorgnis. Gewisse Führer einer sektiererischen Geistesströmung (sog. >> übergroße << Apostel - Kap. 11,5) üben einen machtvollen Einfluss aus. Es ist möglich, dass es sich bei ihnen um angehörige der >> Christuspartei << handelt (1. Kor. 1,12 vgl. 2. Kor. 10,7). Paulus sieht in ihnen >> falsche Apostel<< (Kap. 11,13), von denen eine erhebliche Verführungsgefahr ausgeht (Kap. 11,3ff). Ihnen gegenüber legt Paulus das Wesen seines Apostelamtes dar.
Die Briefe des Paulus
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