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Die Autoren der Poesie- und Weisheitsliteratur
Poetische- / Weisheitsliteratur
Das Buch der Sprüche Titel des Buches und seine Stellung im ersten Testament Der hebr. Titel des Buches ist "mischle", >>Gleichnisse, Bildreden<<. Die Überschrift in Spr. 1,1 lautet: "Sprüche Salomos, des Sohnes Davids, des Königs von Israel<<. Das 31 Kapitel umfassende Buch bildet den Kern der alttestamentlichen Weisheitsliteratur. Es gehört um dritten Teil der hebr. Bibel, den >>Schriften<<, und steht dort zwischen den Büchern Hiob und Rut. Verfasser und Entstehungszeit Schon der Titel >>Sprüche<< weist darauf hin, dass nicht ein geschlossener Gedankengang geboten wird, mit Ausnahme der Kapitel 1-9 auch keine Anzahl von längeren Reden, (wie in Prediger), sondern eine Fülle von Einzelworten, von denen jedes einen Gedanken formuliert und meist in sich abgeschlossen ist, also keinen unmittelbaren Zusammenhang mit den vorhergehenden oder nachfolgenden Worten hat. Bei der Frage nach der Entstehung muss unterschieden werden zwischen der Herkunft der einzelnen Worte und der Entstehung der Sammlung: 1.Nach der Überschrift in Spr. 1,1 gehen die Sprüche auf Salomo (972-931 v.Chr.) zurück, der ja gerade durch seine Weisheit besonderen Ruhm gewonnen hatte (vgl. 1.Ko. 5,9; 2.Chr. 1,7-12). Nach 1.Kö. 5,12 verfasste er 3000 Sprüche, so dass uns das Buch der Sprüche nur eine Auswahl davon überliefern kann. Daneben enthält das Buch aber auch eine Anzahl von Sprüchen anderer Verfasser: >>Auch diese sind von den Weisen<< (Spr. 24,23). >>Worte Agurs<< (Spr. 30,1), >>Worte Lemuels<< (Spr. 31,1). 2.Die Zeit der Sammlung und Zusammenstellung des Buches ist ungewiss, sie wird kaum durch Salo selbst erfolgt sein. Die ersten 24 Kapitel lagen aber schon zurzeit Hiskias (716-687 v.Chr.) vor, der eine zweite Sammlung von Sprüchen Salomos hinzufügen ließ (Spr. 25,1). Wann das Buch seine heutige Gestalt erhielt, ist nicht bekannt. Themen und Botschaft Das Buch der Sprüche will dem Leser Weisheit vermitteln, d. h. ihm zeigen, wie er sein Leben in der Gegenwart Gottes zu führen hat Die Sprüche haben also erzieherische Absichten und wollen zu einem weisen Leben anleiten. Der Ursprung der Weisheit liegt in Gott. Durch sie hat er alles geschaffen, und die Ordnung seiner Schöpfung ist ein Zeichen für seine Weisheit (Spr. 3,19f). In der ersten Sammlung von Sprüchen (Spr. 1-9) tritt die Weisheit sogar als Person auf (Spr. 1,20; 7,4; 8,1.12; 9,1), und in Spr 8,30 wird sie als Liebling Gottes bezeichnet, der vor ihm spielte. Die Weisheit stellt sich hier als Erstling der Schöpfung vor, die Gott bei der Weltschöpfung zur Verfügung steht. Gottes Weisheit leitet die Dinge der Natur und der Menschheit, und seine Wege liegen jenseits allen menschlichen Wissens. Die Weisheit des Menschen ist keine natürliche Begabung, sondern muss gesucht und erlernt werden (Spr. 24,14; 30,3). Ihr Anfang ist die Gottesfurcht (Spr. 9,10), d. h. ein Leben vor Gott, das gutgehen (Spr. 13,3.13.25). Aber Weisheit ist noch mehr. Manchmal wird Kunstfertigkeit oder auch die Kunst, eine richtige Entscheidung zu fällen, als Weisheit bezeichnet (Spr. 8,15; vgl. 2.Mo.28,3). Insgesamt ist Weisheit als die Kunst, richtig, d. h. nach Gottes Ordnungen zu leben. So umschließt sie alle Bereiche menschlichen Lebens, ist religiöses und praktisches Wissen zugleich. Das Buch der Sprüche fasst alle diese Gesichtspunkte der Weisheit in einer Sammlung von Gleichnissprüchen zusammen, die alle Lebensbereiche erfasst: das Verhalten gegenüber Eltern, den Kindern, der Frau und dem König, Gegensätze wie Armut, Reichtum, Fleiß, Faulheit, um nur einige Beispiele zu nennen. Wenn man einen Kerngedanken dieser so vielfältigen Sammlung von Sprüchen nennen soll, so ist es dieser: Gott ist der Schöpfer und Herrscher. Er setzte den Menschen in die Welt, damit er nach seiner Ordnung leben soll. Gott bestimmt den Weg des Menschen und hat Wohlgefallen an weisem Verhalten. Torheit, das Gegenteil der Weisheit, verabscheut er. Der Weise fügt sich dieser Ordnung, geht auf den Wegen Gottes und ist damit gesegnet. Gliederung 1.Kap. 1,1-7 Einleitung 2.Kap. 1,8-9.18 Sprüche Salomos, längere Weisheitsreden 3.Kap. 10,1-22,16 Sprüche Salomos, Einzelsprüche 4.Kap. 22,17-24,34 Sprüche von Weisen 5.Kap. 25,1- 29,27 Sprüche Salomos, gesammelt von den Männern Hiskias 6.Kap. 30,1-33 Worte Agurs und Zahlensprüche 7.Kap. 31,1-31 Worte Lemuels und Lob der tüchtigen Hausfrau